Wie gut sind Börsenbriefe?
Inzwischen gibt es haufenweise, meist kostenpflichtige, Angebote einen Börsenbrief zu abonnieren. Wir gehen darauf ein, wie sinnvoll eine derartige Investition ist.
1000 % Rendite
Dieses Versprechen geben einige Börsenbriefe nur zu gerne. Auch das Spiel mit der Angst, was in der Zukunft kommt, ist ein Thema das gern von solchen Diensten aufgegriffen wird. In diesem Artikel möchte ich euch zeigen, wie ihr mit geringen Nebenkosten ein erfolgreicher Anleger werden könnt.
Wie Abzocke sofort erkannt wird
Bei Renditeversprechungen von weit über 10 %, sollten bei jedem sofort die Alarmglocken angehen. Sicher kann man mal die eine Aktie im Depot haben, die in kurzer Zeit sehr stark steigt. Diese jedoch zu finden ist eine große Herausforderung und wird mit sehr vielen Misserfolgen begleitet. Auch ein sehr bekanntes deutsches Börsenmagazin wirbt immer wieder mit hohen Renditeversprechungen. Hier wird mit Optionen und Zertifikaten gearbeitet. In einem Bullenmarkt mag es funktionieren, in einem Bärenmarkt verliert man real Geld. Nicht nur das mehrere hundert Euro für den Börsenbrief weg sind, auch das Geld für die Zertifikate und Optionen kann sich in Luft auflösen.
Ein weiteres bekanntes deutsches Medienunternehmen macht in regelmäßigen Abständen mit sogenannten Pennystocks Werbung. Dabei handelt es sich um Unternehmen mit einer sehr niedrigen Marktkapitalisierung und sehr oft auch ohne Unternehmensgewinne. Diese sind nicht an den großen Börsenplätzen gelistet und unterliegen somit weniger Regularien. Hier kann es sehr schnell zu einem totalen Verlust kommen.
Wie Börsenbriefe arbeiten
Nehmen wir uns einmal die „buy and hold“ Börsenbriefe vor. Sie berichten in der Regel über eine immer wiederkehrende Auswahl von Aktien mit hoher Marktkapitalisierung. Das Konzept ist ganz einfach erklärt. Bei Firmen wie zum Beispiel Church&Dwight macht man bei einem langfristigen Anlagehorizont nicht viel falsch. Man spricht hier von einem links-unten-rechts-oben-Chart. Heißt nichts anderes das der Aktienkurs in den letzten Jahren und Jahrzehnten stetig gestiegen ist. Rückschläge wird es bei jeder Aktie immer mal wieder geben. Ein hohe Marktkapitalisierung kann einen Schutz für die Anleger bieten, da man hier von einer Krisenfestigkeit ausgehen kann. Auch werden vermehrt Investoren angezogen und die Liquidität steigt. Das macht die Aktie gut handelbar und der Spread sinkt.
Chart: Church&Dwight
Durch die Auswahl solcher marktstarken Aktien können die Börsenbriefe eine hohe Erfolgsquote vorweisen. Vor Fehlgriffen ist man trotzdem nicht geschützt. Auch hier muss man wissen, dass man in einem Bullenmarkt schnell Gewinne einfahren kann. Jedoch kann es in einem Bärenmarkt zu langen und schmerzvollen Durststrecken kommen. Es gibt jedoch ein paar Alternativen zu den kostenpflichtigen Börsendiensten.
Wie kann man ohne großes Fachwissen sein Geld anlegen?
Lege ich mein Geld in ein All Country World ETF an, brauche ich eigentlich wenig fortlaufende Infos. Solange die Indizes steigen, wird auch mein All Country World ETF steigen. Mit Wirtschaft vor 8 auf der ARD und dem Wirtschaftsteil einer guten Tageszeitung seid ihr schon gut informiert.
Großer Vorteil: Das gesparte Geld vom Börsenbrief kann monatlich als Sparplan in den ausgewählten ETF fließen. Wer den All Country World Index betrachtet, kann auch hier einen links-unten-rechts-oben Chart entdecken.
Chart: All Country World Index
Trotz aller Krisen konnte eine gute Rendite erreicht werden, wie auf der Grafik oben schön zuerkennen ist. Erfolgreiche Geldanlage ist also möglich, ohne dass man teure Information kauft. Eine Sache gibt es zu beachten, Gewinne in der Vergangenheit geben keine Garantie für zukünftige Gewinne. Doch dürfte die hohe Anzahl von weit über 3000 Unternehmen und einer Markkapitalisierung von 70 Milliarden (z.B. Vanguard All-World UCITS ETF) einen guten Schutz vor einem totalen Verlust darstellen.
Aber wo gibt es jetzt gute und günstige Informationen?
Wer etwas Geld ausgeben möchte, kann sich das eine oder andere Finanzbuch zulegen. Mein Lieblingsbuch am Anfang war, dass Buch von Clemens Bomsdorf „So werden Sie reich wie Norwegen“. Weitere Bücher die mich auf dem Weg als Investor begleitet haben war von Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger „Cool bleiben und Dividenden kassieren“. Für unruhige Zeiten kann ich Bücher von Andre Kostolany empfehlen. Aber auch bei der Auswahl von Finanzbüchern gilt, Finger weg von Büchern mit hohen Renditeversprechungen.
Doch gibt es noch eine sehr erfreuliche Entwicklung in Deutschland.Seit einigen Jahren steigt die Anzahl von Personen, die ihr persönliches Finanzwissen kostenfrei im Internet mit anderen teilen.
Blogschreiber:
Youtube-Kanäle:
Nicht unerwähnt möchte ich auch den Börse Stuttgart Anlegerclub und die Börse Frankfurt lassen, hier werden in regelmäßigen Abständen kostenlose Webinare zum Thema Finanzen abgehalten.
Meine Aufzählungen sind nicht abschließend, da ich aber die genannten Angebote selbst nutze kann ich sie auch mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen.
Fazit
Wer neu in das Thema Finanzen kommt, mag zunächst unsicher sein. Doch es bedarf keiner teuren Börsenbriefe. Alle Informationen, die man benötigt, findet man kostenfrei im Internet oder kann man sich über Bücher aneignen.
Meine Bitte an euch, bildet euch zum Thema Finanzen weiter und sucht euch Gleichgesinnte zum Austausch. Wenn ihr das Ganze dann noch als einen langfristigen Prozess anseht, seid ihr auf dem richtigen Weg.